Ich hab am Sonntag zum ersten mal am CSD in Köln teilgenommen, also nicht als Zuschauer zum „mal gucken“ am Straßenrand, sondern als Teilnehmer zum mitlaufen. Weil ich das schon sehr beeindruckend fand und es außerdem einiges mit dem HR-Mindset zu tun hat, über das ich hier schreibe, heute noch einen Post dazu.

Also, beim Feierabendbier am letzten Donnerstag hat mir eine Kollegin erzählt, dass wir in diesem Jahr zum ersten Mal einen Truck auf der Cologne Pride sponsern und damit den Verein Jugend gegen AIDS e.V. in seiner Arbeit unterstützen. Und ob ich nicht Lust hätte, mitzukommen. Und die hatte ich!

Weil es beim CSD um eine gute Sache geht. Nämlich darum, für eine offenere Gesellschaft zu demonstrieren. Eine Gesellschaft, in der es keine Rolle spielt, ob der Partner, den man liebt (oder mit dem man einfach nur eine schöne Zeit verbringen möchte) das gleiche oder ein anderes Geschlecht hat.

Und was hat das jetzt mit HR zu tun?

11541944_10153965724692802_5943704585137868396_nMal abgesehen davon, dass Diskriminierung – egal aus welchem Grund – ohnehin ein No-Go sein sollte, ist Vielfalt auch für Unternehmen wichtig. Diverse Teams mit unterschiedlichen Hintergründen sind kreativer und oftmals auch erfolgreicher. Das konnte in Studien nachgewiesen werden, z.B. hier oder hier.

Und ich jedenfalls möchte lieber in einem Unternehmen arbeiten, in dem ich so sein kann, wie ich bin und fühle. Wenn mein Schwuler Kollege oder meine lesbische Kollegin jetzt das Gefühl hat, Nachteile durch das offene Leben der sexuellen Orientierung zu haben, wird wohl viel Energie investiert um diese zu verbergen. Dann wird am Montag beim Mittagessen genau überlegt, was vom Wochenende erzählt werden kann, ohne dass auffällt, mit wem es verbracht wurde. Und das kostet Kraft und Lebensfreude und beides könnte viel besser in ein kollegiales und produktives Miteinander investiert werden. Logisch, oder?

Deshalb gibt es in vielen Unternehmen inzwischen ein Diversity Management, das sich darum kümmert, dass es im Unternehmen vielfältig zugeht. Indem Rahmenbedingungen geschaffen werden, in denen Mitarbeiter unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft, oder eben auch sexueller Orientierung so leben und arbeiten können, wie sie es möchten. Und das ist eine Aufgabe, die sehr gut zu HR passt und in Zukunft wohl noch weiter an Bedeutung gewinnen wird (Stichworte Fachkräftemangel und Demographischer Wandel)!

Für diese Ziele sollte man sich nicht nur einsetzen, wenn man selbst betroffen ist! Deshalb waren am Sonntag schwule, lesbische und hetero Kolleginnen und Kollegen gemeinsam unterwegs. Und das war eine tolle Erfahrung – mal ganz abseits vom Büroalltag und dem Kontext, in dem wir dort interagieren – gemeinsam vier Stunden lang bei über 30 Grad durch Köln zu tanzen und Spaß zu haben.

Und mein Fazit?

Vom Rest der Parade bekommt man ja als Teilnehmer leider nicht so viel mit, weil sich die eigene Position im Zug ja nicht verändert (den Rest habe ich mir dann hier im Video angesehen). Dafür war es toll zu sehen, wie farbenfroh und vielfältig Köln an diesem Tag ist. A party with a  purpose – es hat sich gelohnt.

 

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